Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 7 Leitantrag |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 06.03.2020, 16:09 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A5NEU2: Soziale Gerechtigkeit – Zeit für Visionen
Antragstext
Die GRÜNE JUGEND Brandenburg kämpft für eine gerechte Welt.
Keine Person darf aufgrund von Geburtsort, Geschlecht, sozialem Habitus,
Einkommenssituation, Sexualität, Alter oder Aussehen diskriminiert werden.
Oberstes Ziel ist es, ein gutes Leben für alle Menschen mit gleichem Zugang zu
Ressourcen, politischen Teilhabeperspektiven und echter Chancengleichheit zu
ermöglichen. Dabei müssen wir vor allem bei den Schutzbedürftigsten der
Gesellschaft anfangen. Jedes fünfte Kind lebt aktuell in Brandenburg in Armut.
Wir fordern eine sofortige Überfinanzierung in allen Lebensbereichen, die für
die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entscheidend sind.
Wir fordern eine Bundesratsinitiative, welche sich für die Kindergrundsicherung
einsetzt. Diese darf sich nicht nur auf die Sicherung der Grundbedürfnisse
beschränken, sie muss auch für die volle Entfaltungsmöglichkeit von Kindern
sorgen. Das Einkommen der Familie darf nicht mehr über eine gute Zukunft
entscheiden.
Für eine Jugend mit allen Chancen fordern wir:
- soziale Gerechtigkeit muss auch von den Bundesländern in der
Haushalts- und Finanzpolitik gefördert werden - die personelle, räumliche und sächliche Ausstattungen muss verstärkt
werden, insbesondere der Betreuungsschlüssel in
Bildungseinrichtungen muss verbessert werden - einen konsequenten Weg zu einer Gemeinschaftsschule für alle
- Quereinsteiger*innen zu fördern
- verstärkt auf gemeinsames Lernen zu setzen und individuelle
Fähigkeiten zu fördern, - Abschaffung aller, insbesondere versteckter Studiengebühren
- Lernorte ohne Bezahlzwang: Besser Öffnungszeiten der Bibliotheken
- eine Bundesratsinitiative für eine Kindergrundsicherung
- die Kooperation mit Vereinen, Betrieben und Musikschulen zu fördern
- die Ausweitung von Sozialtickets für Kultur-, Musik- und
Sportangebote - das Recht auf bezahlbaren Wohnraum, besonders für Studierende und
Auszubildende
- soziale Gerechtigkeit muss auch von den Bundesländern in der
Auch der Arbeitsmarkt muss sich revolutionieren. Gerade in Brandenburg, wo wir
durch den kommenden Kohleausstieg vor großen Umbrüchen stehen, brauchen wir neue
Wege.
Wir müssen gerade im Arbeitssektor vom immer präsentem Leistungsdruck wegkommen.
Der stetige Druck raubt Kreativität und die Chance sich zu individuell zu
entfalten. Doch vor allem macht er krank: Schon heute fühlt sich jede*r Zweite
von einem Burn-Out bedroht. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen in prekären
Arbeitsverhältnissen krank werden.
Bei der Umwandlung der bezahlten und unbezahlten Arbeit müssen wir der Care-
Arbeit einen viel größeren Stellenwert zuschreiben. Die wichtigsten Berufe für
unsere Gesellschaft dürfen nicht weiter für die schlechtesten Lebensbedingungen
sorgen. Egal ob Erziehung von Kindern, Pflege von Alten oder Kranken: Wir müssen
den Produktivitätszwang aufheben und für ausreichende Zeit sorgen.
Wir fordern:
- Eine Arbeitswelt mit Freiräumen, statt Leistungszwang
- Umdenken hin zu einer wachstumskritischen und nachhaltig orientierten
Wirtschaftsweise
- Menschlichkeit im Care Sektor möglich machen: Produktivitätszwang aufheben
- den Care-Sektor zu entprivatisieren und angemessen zu entlohnen
- Arbeitszeiten zu verkürzen und so wieder platz für das wirkliche Leben zu
machen
- Formen des solidarischen Grundeinkommens zu prüfen und in einer
Modellregion wissenschaftlich begleitet zu teste
Darüber hinaus fordern wir zu Stärkung der ländlichen Räume:
- In jeder Ecke Brandenburgs Zugang zu schnellem Internet
- Weitere Etablierung von Home Office
Um Diskriminierung in Einstellungsverfahren vorzubeugen, setzen wir uns für
anonymisierte Bewerbungsverfahren ein.
Begründung
Erfolgt Mündlich
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